WALDPROTOKOLLE

Florian Mehnert PHOTO: C/O BERLIN, DAVID VON BECKER

Als Reaktion auf den NSA Skandal hatte Florian Mehnert im Jahr 2013 über Tage hinweg Wege und Lichtungen in Wäldern verwanzt. Seine dort installierten Mikrofone hörten vorbeigehende Passanten ab. Geräusche und Gespräche wurden aufgezeichnet und zu digitalen Spuren verarbeitet. Nach der Auswertung der Daten veröffentlichte der Künstler Auszüge der Abhörprotokolle auf seiner Internetseite.

zur Webseite der 2013 veröffentlichten Protokolle

Radio SRF 2 Kultur, Schweiz, 10.01.2014, Florian Mehnert: Kunstaktion gegen den Abhörskandal




Florian Mehnert installation view Wolfsburg

Die unsichtbare Bedrohung Florian Mehnert verwanzt die Natur, den Wald, die letzte Rückzugsmöglichkeit, in der man glaubt ungestört und ungehört zu sein. Es bleibt kein Ort des unbeobachteten Rückzugs mehr. Mit seinem Kunstprojekt „Waldkprotokolle“ zeigt Florian Mehnert auf die Gefahr und Absurdität der Überwachung durch das Internet. Durch das Veröffentlichen der Protokolle macht er die unsichtbare Bedrohung greifbar und fordert zur Reflexion über die Massenüberwachung auf. Die Abhörprotokolle aus dem Wald veranschaulichen die im verborgenen operierende Bedrohung.


Reaktionen auf die Waldprotokolle

Florian Mehnert, WaldprotokolleFlorian Mehnert, arte

Der Veröffentlichung der Waldprotokolle folgte große mediale Resonanz. Florian Mehnert erhielt eine Anzeige nach § 201 STGB wegen Verletzung der Vertraulichkeit des Wortes. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen Florian Mehnert, ließ aber lezten Endes die Kunstfreiheit gelten.

  • Süddeutsche Zeitung, 13. November 2013, Reaktion auf NSA-Skandal, Künstler verwanzt Wald
  • DIE WELT, "Auch im Wald da sind die Wanzen, 15. November 2013"
  • Süddeutsche Zeitung, Wald verwanzt, 6. Dezember 2013, Wald verwanzt, Anzeige gegen NSA-Protest-Künstler
  • Badische Zeitung, Künstler verwanzt den Schwarzwald und wird angezeigt 20. Dezember 2013
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